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2023-12-23: Betreuung sterbender Menschen verbessern (Gießener Allgemeine)

Betreuung sterbender Menschen verbessern

Gießen (iri). Ein neuer Verein möchte die Betreuung und Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in Stadt und Landkreis Gießen verbessern. Verschiedene in diesem Bereich tätige Akteure haben deshalb das »Hospiz- und Palliativnetzwerk Stadt und Landkreis Gießen« gegründet. »Ziel ist die Koordination und Weiterentwicklung der Strukturen, um eine qualifizierte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu erreichen«, sagte Prof. Ulf Sibelius als Vertreter des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). Er wurde zum Vorstandsvorsitzenden des Netzwerks gewählt. Seine Stellvertreterin ist Gitta Baumgartl-Weber vom Hospiz Haus Samaria.

Zur Unterstützung des Netzwerkes soll die Finanzierung eines Netzwerkkoordinators durch die Kommunen (Stadt und Landkreis) und die Krankenkassen beantragt werden. Das Netzwerk soll nach außen durch einen gemeinsamen Internetauftritt zu erkennen sein, der es Interessierten ermöglicht, schnell entsprechende Informationen und Hilfe zu erhalten. Er ist derzeit noch im Aufbau. Das Netzwerk trägt die Rechtsform eines Vereins, der im Vereinsregister Gießen eingetragen wird und die Gemeinnützigkeit beantragt.

Beim Gründungstreffen waren das Hospiz Haus Samaria und der Hospizverein Gießen, die Lebenshilfe Gießen, die Gesellschaft für diakonische Altenhilfe Gießen und Linden, die ambulante und stationäre Palliativmedizin am Universitätsklinikum Gießen, die evangelische und katholische Krankenhausseelsorge, das Ärztenetz Kreis Gießen (ÄNGie), das Gesundheitsnetz Gießener Hausärzte (GNGH), das Seniorenzentrum Gleiberger Land, der Verein Gedankenschiff und der Förderverein PalliativPro vertreten. »Im Umgang mit Sterben und Tod hat sich in unserer Gesellschaft vieles zum Besseren verändert«, sagte Sibelius, der Leitender Oberarzt sowie stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik V (Internistische Onkologie und Palliativmedizin) am UKGM ist. Er gab einen kurzen Rückblick: Die Wiederentdeckung des Lebensendes habe ihren Ausdruck in der Entstehung der Hospizbewegung vor rund 40 Jahren gefunden, als es sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich zur Aufgabe machten, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zur Seite zu stehen, auch mit dem Ziel, dieses immer noch sehr schwierige Thema zu enttabuisieren. Auch in Mittelhessen entstanden zu dieser Zeit Hospizdienste, die Mitbürger auf ihrem letzten Weg im häuslichen Umfeld begleiten. Ihnen folgten stationäre Hospize in Marburg, Wetzlar und Gießen. In der medizinischen Versorgung spiegele sich diese Entwicklung in der Entstehung palliativmedizinischer Strukturen wider. Ambulante Pflegedienste und Hausärzte bildete sich in Palliativmedizin weiter, stationäre Pflegeeinrichtungen wiesen spezielle Bereiche aus und an den Krankenhäusern entstanden Palliativstationen. »Doch trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt die Betreuung und Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen eine Herausforderung«, betonte Baumgartl-Weber.

2023 12 13 Betreuung sterbender Menschen verbessern

Der Vorstand (v. l.): Sibylle Lüdtke, Nicole Erb-Busse, Ulf Sibelius, Monika Hähner-Gläsel, Kathleen Niepmann, Gitta Baumgartl-Weber und Nicol Nikolaus.
© Imme Rieger

Neben Sibelius und Baumgartl-Weber wurden zudem Monika Hähner-Gläsel vom Hospizverein Gießen, Nicole Erb-Busse vom Seniorenzentrum Gleiberger Land, Kathleen Niepmann von der Evangelischen Krankenhausseelsorge, Nicol Nikolaus vom Gedankenschiff und Sibylle Lüdtke vom ÄNGie in den Vorstand gewählt.

https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/betreuung-sterbender-menschen-verbessern-92727766.html

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